Was ist Testosteron?
Testosteron ist ein wichtiges Sexualhormon, das sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommt, jedoch in unterschiedlichen Mengen. Es gehört zur Gruppe der Androgene (griechisch: "andro" = männlich, "gen" = erzeugend). Der Name Testosteron setzt sich aus den griechischen Begriffen für "Hoden" (testes) und "Steroid" (-steron) zusammen.
Testosteron: Ein Überblick über das Hormon
Geschichte und Herkunft
Das Hormon wurde erstmals 1935 von dem schlesischen Mediziner Ernst Laqueur aus Stierhoden isoliert. Bei Männern wird Testosteron hauptsächlich in den Hoden, genauer in den Leydigschen Zwischenzellen, produziert. Bei Frauen erfolgt die Produktion in den Eierstöcken und den Nebennieren, jedoch in wesentlich geringeren Mengen.
Synthese und Metabolismus
Die Vorstufe des Testosterons ist das Androstendion, das aus Cholesterol synthetisiert wird. Testosteron kann durch das Enzym Aromatase in das Hormon Estradiol (ein Östrogen) umgewandelt werden. Faktoren wie Alkohol, Nikotin und Stress können die Testosteronproduktion negativ beeinflussen. Testosteron regelt wesentlich den Fettabbau, in dem es die Fettdepots leert (Lipolyse) und zugleich die Aufspaltung (Enzym: "Lipoproteinlipase") und damit die Nutzbarmachung der Fette fördert.
Testosteron und seine Tagesrhythmik
Testosteron wird über den Tag hinweg ungleichmäßig ausgeschüttet, mit den höchsten Konzentrationen am Morgen. Die Hypophyse gibt pro Tag etwa 8 bis 16 Impulse zur Hormon-Ausschüttung. Daher sollten Speichelproben zur Bestimmung des Testosteronspiegels morgens im Abstand von ca. 30 Minuten genommen und als Mischprobe im Labor analysiert werden.
Lebenszeitveränderungen
Die Produktion von Testosteron erreicht beim Mann Mitte 20 ihren Höhepunkt und beginnt ab dem 30. Lebensjahr kontinuierlich zu sinken.